Tromsø – Inselwelt und Nordlicht

Der Norden fasziniert mich so sehr, die unendlichen Weiten, das raue Wetter und die kalten Temperaturen, der Geruch von Freiheit,  die Natur und die Magie der Nordlichter, das Abenteuer, das Neue und Unbekannte, all das lässt mein Herz schneller schlagen.

Nun ist es schon ein Jahr her als ich mit Berg-Welt auf der Schneeschuhtour war, aber ich erinnere mich sehr gerne daran!

 

Tag 1

Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern und dem Tourenleiter Cyril (er führte auch schon die Trekkingtour im Schwedischen Lappland) flogen wir weit hinauf in den Norden nach Tromsø. Bereits aus dem Flieger zeigte sich das Land unter einer weissen Schneedecke. Inseln, Fjorde, gefrorene Seen, Berge und dann Tromsø mit seinen markanten Brücken, die die Inseln verbinden. Bei Sonnenschein landeten wir auf Norwegischem Boden. Nach dem der Mietbus vollgeladen war fuhren wir zuerst zum Einkaufen und dann zur ersten Unterkunft in Ersfjordbodn, ein kleiner Ort auf der Insel Kvaløya. Es hatte nicht so viel Schnee wie erwartet, aber trotzdem war alles weiss bedeckt und sah wunderschön aus.

Tag 2

Die Sonne geht schon früh unter, so dass es bereits dunkel wurde als wir einen Rundgang durch den kleinen Ort machten. Garnicht so schlecht wenn es so früh dunkel wird, so kann man noch vor dem Abendessen das Stativ aufstellen und sich in Nachtfotografie üben und zu zweit macht es auch mehr Spass. Das Wetter schlug um und Wolken zogen über den Fjord ins Land hinein und formten ein grosses Herz an den Himmel.

Cyril verwöhnte uns mit einem leckeren Abendessen und dabei war das Wetter ein grosses Thema. Die Aussicht für diese Woche war stürmisch, regnerisch und zu warm für diese Jahreszeit.

Am nächsten morgen sassen alle etwas unschlüssig am Frühstückstisch. Ich freute mich aber auf den Tag, denn ich hatte Geburtstag. Noch nie konnte ich diesen Tag in einem anderen Land feiern. Schon etwas besonderes, auch dass alles fremde Menschen um mich waren, fand ich sehr interessant.

Nun da es in Strömen regnete, beschlossen wir nach Tromsø zurück zufahren und uns die Stadt anzuschauen. Wir besuchten das Universitäts Museum welches viele Interessante Einblicke in Kultar, Land und Leute vom Norwegischen Lappland zeigte. Natürlich war das Nordlicht ein wichtiger Teil und packte mich sofort. Man glaubt es ist etwas magisches, auch wenn es mittlerweile erklärbar ist wie die Lichter entstehen so sind die vielen Geschichten und Interpretationen sehr spannend die einen glaubten es bringt Glück die anderen es bringt Leid. Doch am schönsten fand ich den Satz: „A blow kiss from the sun.“ An diesem Tag das Nordlicht, auch Polarlicht genannt, zu sehen wäre das schönste Geschenk gewesen. Doch es sollte nicht sein.

Gegen Mittag verliessen wir das Museum, draussen war es immer noch stürmisch und eigentlich hätten wir die Schlittschuhe mitnehmen sollen denn der Parkplatz ähnelte einer Eisbahn. Wir trotzten dem Wetter und liefen über die Brücke hinüber zur Eismeerkathedrale (norw. Ishavskatedralen, eigentlich Tromsdalen kirke), ok meine Begeisterung bei Kirchen hält sich in Grenzen, aber eine dreieckige Kirche die von weitem so aussah als wäre sie aus Eis war schon irgendwie besonders. Ein Pub Besuch rundete den Tag ab.

Nach Gemüsesuppe, Pouletbrust aus dem Ofen dazu Risotto und Gemüse, wurde ich mit Gesang und Schokoladenkuchen überrascht! Wow so schön! Vielen Dank noch Mal an dieser Stelle!

Wir hatten uns entschlossen nach dem Abendessen in der Eismeerkathedrale ein Konzert anzuhören. Es war fast zu kurz aber wunderschön, drei Norwegische Herren spielten Klavier, Cello und verzauberten uns mit norwegischem Gesang, irgendwie mystisch, geheimnisvoll, melancholisch und sehr berührend. So ein Geburtstag hatte ich definitiv noch nie! Auch wenn sich das Nordlicht nicht zeigte, so war der Tag perfekt!

Tag 3

Am dritten Tag wollten wir nun endlich mit den Schneeschuhen losziehen, wir fuhren ein Stück und dann ging es los, nicht über Schnee mehr über Eis, wir kämpften uns gegen den Wind hinauf und plötzlich lag ich wie ein Käfer auf dem Rücken. Da hat es mich doch tatsächlich umgeweht und ich war nicht die einzige… So beschlossen wir zurück zugehen und im Schutz des Waldes eine Pause zu machen. Auf dem Rückweg kamen wir an einer Herde Rentiere vorbei, das sind so süsse Tiere.Tag 4

Der Wind hatte nachgelassen und wir fuhren auf einen schneebedeckten Pass. Als alle Barryvox kontrolliert waren, ging es los. Hinauf, der Weg führte rundherum über Schnee und Gestein  bis wir auf dem Gipfel waren. Wow was für eine Aussicht!

Trotz Wind und Kälte musste die Kamera natürlich ausgepackt werden.
Nach dieser schönen Tourn waren wir gespannt auf unsere zweite Unterkunft. Wir fuhren über einen Pass und es sah endlich nach Winter aus, Schnee bedeckte Strassen und Dunkelheit.

Die Unterkunft war ganz neu und wunderschön! Wir hatten ein ganzes Haus für uns alleine, mit einem grossen Tisch für alle mit Blick auf das Meer!

Nach dem Abendessen wurden wir dann mit Nordlichtern belohnt. Da wurde natürlich das Stativ aufgebaut und ausprobiert…

Tag 5

Rund um unsere Unterkunft hatte es keinen Schnee. So zogen wir ohne Schneeschuhe los und erkundeten die Insel. Was auch sehr schön war!

Wer hätte gedacht, dass ich im Winter in Norwegen Muscheln sammle?!
Wieder zurück machten wir es uns an der Wärme bequem und liessen es uns in der Sauna und bei einem weiteren leckeren Abendessen, gut gehen!

Tag 6

Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir ein Stück und parkten am Strassenrand. Von da ging es durch den Birkenwald hinauf zu den Rentieren! Diese begleiteten uns mit sicherem Abstand auf unserer Runde durch den Schnee! Wunderschön!Tag 7

Mit einem wunderschönen Morgenrot starteten wir in den Tag und es wurden schon früh Morgens die ersten Fotos gemacht. Ein ganz besonders schöner Ort für diese tolle Unterkunft!
Auf dem Weg zu unserer letzten Schneeschuhtour, begleitete uns nicht nur eine tolle Lichtstimmung sondern wir sahen auch wieder die Seeadler. Bereits am Vortag hatten wir gesehen, da zählten wir sage und schreibe 12 Stück. Wow!

Es ging wieder durch den Birkenwald, der verschneit genau so schön ist wie im Herbstgewand. Wir liefen auf einer Ebene, so dass man sehr weit sah und es immer nur leicht anstieg. Das war die schönste Tour! Diese Weite und dan die Aussicht auf die Inseln und das Meer hinunter. Nach dem Mittagessen änderte sich das Wetter unglaublich schnell so das wir plötzlich im Nebel eingepackt waren. Dies führte vermutlich dazu das mir schwindlig wurde und ich Kopfschmerzen bekam, kurz eine Pause was trinken und warm halten und es ging mir wieder besser. Cyril führte uns sicher zurück zum Wald wo die Sicht wieder besser wurde. Es hatte inzwischen zu schneien begonnen, so dass innert kürzester Zeit eine schöne Tiefschneelandschaft entstand und es richtig schön zum laufen war. Schade, dass dies bereits die letzte Tour war!
Wir fuhren wieder zur Unterkunft wo wir uns einen gemütlichen letzten Abend machten! Während draussen ein Schneesturm tobte!
Tag 8

Noch einmal diese Morgenstimmung geniessen. Und dann beim Frühstück war plötzlich der Strom weg, nicht nur bei uns nein auch rundum. Ich dachte wie schön wäre es wenn wir heute nicht abliegen könnten und noch eine Woche länger hier bleiben dürften. Daraus wurde natürlich nichts, aber man darf ja noch träumen!

Auf dem Weg zum Flughafen machten wir mehrere Fotostopps. Wir sahen sogar einen Delphin und die Sonne zeigte sich auch.

Da fällt es schon schwer Abschied zu nehmen!Es war eine wunderschöne Reise, etwas anders als erwartet, mit weniger Schnee dafür mit vielen Tieren und rauem Wetter!

Ich will bald wieder hinauf in den Norden!